Schon von Kindheit an bin ich von fremder Natur und Kultur begeistert, dies gilt insbesondere, wenn man in der DDR aufgewachsen ist, wo das Reisen in dieser Form vielfach nicht möglich war. Die Idee, mit sehr ursprünglich lebenden Indianern gemeinsam im unberührten Regenwald des Amazonas zu jagen, war für mich faszinierend. Deshalb entschied ich mich auf Golden Dorado in Bolivien zu fischen.
Im Regenwald gibt es zahlreiche farbenprächtige Schmetterlinge zu sehen.
Über Sao Paolo in Brasilien, als großes Drehkreuz in Südamerika, ging es nach Santa Cruz in Bolivien. Santa Cruz ist eine große Stadt im Tiefland von Bolivien, nahe den Ausläufern der Anden.
Mit einer kleinen Propeller-Maschine wird man ins Gebiet der Tsimane geflogen, von wo aus es dann mit motorisierten Holzkanus bis zur Lodge geht.
Mit einer kleinen Propeller-Maschine wird man ins Gebiet der Tsimane geflogen.
Der Dschungel ist sehr ursprünglich, Pflanzen und Tiere sind allgegenwärtig und wer sich darauf einlassen kann, für den beginnt ein großes Abenteuer in der Schönheit des Regenwaldes.
Die atemberaubende Natur weckt große Ehrfurcht.
Das ganze Team der Lodge ist sehr bemüht, immer freundlich und zuvorkommend. Auf all meinen bisherigen Reisen in sehr verschiedene Regionen der Welt finde ich eine Sache besonders wichtig und das ist der respektvolle Umgang mit Natur, Menschen und Kultur.
Die Guides sind sehr gut ausgebildet und hoch motiviert – dies ist besonders wichtig bei einer Reise in den Regenwald. Es ist beeindruckend, wie geschickt die lokalen Guides mit den Booten umgehen.
Das Fliegenfischen auf Golden Dorado in Bolivien ist extrem spannend und schnell konnte ich in dem klaren Wasser die ersten Fische ausmachen. Die meisten davon waren Sabalo, ähnlich einer kleineren Barbenart. Diese sind die Hauptnahrung der kampfstarken goldenen Dorados, die das große Ziel dieser Reise sind. Sie können gut aus dem Wasser springen und haben sehr kräftige Kiefer, die mit kleineren Zähnen besetzt sind, sodass man ein Stahlvorfach verwenden sollte.
Die Tsimane nutzen die gute Sichtigkeit des Wassers zur Jagd mit dem Bogen, der traditionellen Art des Fischens.
Hier hat es, mit beeindruckender Präzision, einen Sabalo erwischt.
Dorados können gut aus dem Wasser springen und haben sehr kräftige Kiefer, die mit kleineren Zähnen besetzt sind, sodass man ein Stahlvorfach verwenden sollte. Ehe man sich versieht wird die Fliege aggressiv attackiert und der Fisch versucht sich in einem aufregenden Drill durchzusetzen.
Kampfstarke Dorados sind ein Ziel der Reise, die Landung ist ein besonders heikler Moment.
An den Ufern sind viele wunderschöne Schmetterlinge zu sehen. Aras fliegen laut kreischend zwischen Baumkronen hin und her.
Farbenprächtige Aras fliegen im Tierpark Santa Cruise umher, die Vögel des Waldes können hier aus nächster Nähe erlebt werden.
Jaguare streifen durch ihr Revier, ihre Fußspuren sieht man öfters. Mit etwas Glück kann man Tapire beobachten, die in der heißen Mittagszeit gern ein kühles Bad im Fluss nehmen.
Frische Spuren vom Tapir.
Spuren vom Jaguar beeindrucken durch ihre Größe.
Kaimane ruhen am Ufer und warten auf den richtigen Moment, um Beute zu machen. Teilweise begegnet man Affengruppen. Trotzdem ist ein Bad im Fluss unproblematisch und sehr angenehm.
Ein Kaiman von ca. 2,5m, der von einem Jaguar erlegt worden sein soll.
In der Dämmerung kommen Fledermäuse heraus. Man hört viele Geräusche, die man überhaupt nicht zuordnen kann. Was mich immer wieder fasziniert ist, wenn keine menschlichen Geräusche mehr zu hören sind, sondern nur die Natur.
Der Tukan ist ein weiterer Bewohner des Waldes.
Durch das klare Wasser in den Flüssen konnten wir auch regelmäßig Dorados sehen. Manchmal waren sie in Fresslaune und jagten die Sabalos. Ihre Taktik war oft, dass eine Gruppe von Dorados gemeinsam einen Schwarm Futterfische ins ganz flache Wasser trieb, sodass dort das große Fressen beginnen konnte.
Die Guides navigieren geschickt durch das schnelle Wasser.
Dabei scheuten sich die Dorados nicht, sich in zum Teil extrem flaches Wasser zu begeben. In diesen Momenten war es mit der Ruhe komplett vorbei und es galt als Fliegenfischer schnell, aber trotzdem leise und exakt zu handeln (zu fischen).
Erste Fischschwärme nahe dem Ufer.
Der Anhieb sollten mehrere Strip-Strikes sein, dabei aber nicht die Spannung auf der Schnur vernachlässigen. Oft reagiert der Fisch mit starken Sprüngen und einem wilden Kampf im schnellen Wasser. Wenn man das Glück hat, einen großen Golden Dorado in Bolivien gefangen zu haben, wird man feststellen, was für ein Kraftpaket man in den Händen hält. Die goldene Farbe mit den Braun- und Grüntönen des Regenwaldes ergänzen sich wunderbar auf Fotos oder Videos.
Der erste Goldbarren.
Weiterhin bietet der Fluss auch extrem kampfstarke Pacus, die auf Ihren ersten Fluchten einzig durch das gegenüberliegende Ufer gestoppt werden können.
Ein Pacu, der zur Familie der Piranhas gehört und extrem kampfstark ist.
Die Lodges sind sehr angenehm und entspannend, die Zimmer stilvoll eingerichtet. Das Essen ist sehr lecker. Es gibt einen kleinen Shop für die wichtigste Angelausrüstung sowie Souvenirs.
Die Lodge am Ufer des Flusses, sicher vor Hochwasser.
Das gemeinsame Beisammensein mit den Guides und anderen Fliegenfischern, die alle aus der ganzen Welt angereist sind, ist sehr angenehm und informativ. Oft entsteht an solchen Abenden die Idee zu weiteren Angelreisen.
Beim Vorbereiten der Ausrüstung unterstützen die Guides gerne.
Für mich hat sich ein Traum erfüllt.
Noch ein schöner Golden Dorado.
Ein positiver Nebeneffekt ist das Wissen, dass mit meiner Reise unter anderem der maßgebliche Schutz der Gegend durch die Angelorganisation vor Wilderei und Abholzung unterstützt wird. Leider sind Langstreckenflüge für das Klima alles andere als gut, das ist mir bewusst.
Wir waren die Exoten, die bestaunt wurden.
Die Berichte über die aktuelle Extremdürre, die großes Fischsterben zur Folge hat und schlimme Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere allgemein, machen mich sehr betroffen.
Boot mit Einheimischen wartet geduldig und im Hintergrund sind die Ausläufer der Anden zu erkennen.
